Zu Anfang des dreißigjährigen Krieges 1623 hatten die Spanier in unserem Rathaus übelst gehaust und große Schäden verursacht, die mit erheblichen Kosten behoben werden mussten, es blieb während des dreißigjährigen Kriegs nicht das Letzte mal, dass das Rathaus geplündert wurde. Obwohl das Rathaus damals sehr starke Beschädigungen aufwies, ist es jedoch in seinem Kern, vor allem in seinem Mauerwerk, erhalten geblieben und konnte in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts unter Wahrung seiner ursprünglichen Gestalt wiederhergestellt werden. Die Wiederherstellungsarbeiten scheinen, wohl an Mangel an finanziellen Mitteln, auf die notwendigsten Reparaturen beschränkt gewesen zu sein. 1775 unter kurpfälzischer Verwaltung wurde das Rathaus baulich wieder Bau erhaltende Arbeiten durchgeführt. Dabei wurde, dem Rationalismus der Zeit geschuldet, Änderungen vorgenommen, die nicht der ursprünglichen Architektur entsprachen. Man mauerte die alte Eingangspforte mit dem gotischen Spitzbogen zu und setzte an der Straßenseite eine neue Tür, die nicht dem Stil des Gebäudes entsprach. Das Rathaus wurde verputzt. Im Jahr 1910 wurden diese Änderungen wieder rückgängig gemacht, und so das ursprüngliche Bild des Rathauses wiederhergestellt. An der Stirnseite (Straßenseite) wurde auf der Fläche eines blinden Fensters eine Tafel mit Daten aus der Geschichte Odernheims angebracht. Die Rathausuhr stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist noch immer funktionsfähig. Das Schlagwerk ist mit einer sehr alten Glocke aus dem Kloster Disibodenberg verbunden, die in dem kleinen Rathausturm hängt. 1983 wurde ein elektrisches Uhr- Schlagwerk eingebaut.
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