16. Pulverturm Wie alle Türme der Stadtmauer, hatte der Pulverturm seine Aufgabe und Bedeutung In ihm wurde Schießpulver, welches in Kriegszeiten eingesetzt werden mußte, gebunkert. Was wir jetzt noch an Überresten sehen, ist der untere Teil des Turmes, des sogenannten Pulverbunkers, der noch von der Mauer eingebettet war. Der Turm selbst war nur zu einem Drittel in die Mauer integriert, die restlichen zwei Drittel waren vor die Mauer gesetzt. Der Pulverturm als er sich noch in Funktion befand, war mindestens eineinhalb mal so hoch. Bei einem Durchmesser von ca 5,70 Metern und einer Mauerstärke von 1,70 Metern war das Dach sehr wahrscheinlich gemauert,, verputzt und mit Pech eingestrichen um eine zusätzliche Dichtigkeit zu erreichen. Im unteren Bereich des Pulverturmes gab es keinen Eingang, dieser befand sich auf der Mauer. Über einen Wendeltreppenaufgang von der Mauerbrüstung bestieg man den Turm. Auf der südlichen Seite des Turmes ist eine rechtwinklige Mauerung des runden Turmes zu erkennen. Dies deutet auf einen „Abweiser“ hin, eine nach außen gerichtete rechtwinklige Kante, welche die Kraft der Kanonenkugeln durch Ablenkung der Projektile auf den Turm verminderte. Bei den noch sichtbaren „ Scharten „ oder „ Schlitzen“ dürfte es sich um Belüftung schlitze für den Pulverbunker gehandelt haben. Das Pulver mußte mehrfach im Jahr auf seine Tauglichkeit geprüft werden, diese Arbeiten konnten nicht im Dunkeln gemacht werden. Die Gefahr , die Kontrolle bei offenem Feuer einer Laterne oder einer Fackel zu machen wäre viel zu groß gewesen. In Kriegszeiten wurden diese Schlitze mit Steinen versetzt, sodass Kugeln oder sonstige Irrläufer nicht eine Entzündung des Pulvers bewirken konnten.
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