18. Schulgebäude prot. Gemeindehaus Hier an dieser Stelle des heutigen evangelischen Gemeindehauses stand einmal eine Kirche oder Kapelle. In einer Urkunde aus dem Jahre 1338 wird eine „Kyrche bi deme heyligen Cruce“ zu Odernheim genannt. Sie ist ohne Zweifel identisch mit der Kapelle gleichen Namens, die auch im Weistum von 1360 als „capellen des heiligen crucis in der stat, die man nennet Waltodernheim“ erwähnt wird. Odernheim war schon vor der Reformation Pfarrort geworden. Pfarrkirche war nun die Kirche zum heiligen Kreuz. Möglicherweise hatten sie schon damals, wegen ihres beträchtlichen Alters einem Neubau weichen müssen. In den Quellen wurde nichts darüber gesagt. Sie kann aber auch die Reformation noch erlebt haben und von den Verkündern der neuen Lehre übernommen worden sein. Im Herzogtum Zweibrücken, zudem Odernheim gehörte, errang die Reformation, die zuerst lutherisch, dann kalvinistisch geprägt war, die Reformation einen großen Erfolg. Odernheim wurde in den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts reformiert. Auf Betreiben des lutherischen Schaffners Knodt entstand um das Jahr 1710 in Odernheim eine lutherische Gemeinde. Die Lutheraner beanspruchten das Simultanrecht in der reformierten Kirche, was ihnen auch gewährt wurde. Nach der kirchlichen Vereinigung von 1818, wurde die alte Kirche nicht mehr gebraucht. Da sie inzwischen auch Baufällig war, wurde sie, nachdem man bereits 1821 die darin befindliche Orgel abgebaut, und in der nunmehr evangelischen Kirche eingebaut hatte, 1830 an die politische Gemeinde abgetreten. Diese ließ die Kirche abreißen und an ihrer Stelle ein Schulhaus errichtet, das noch bis zur Übernahme durch die evangelische Kirchengemeinde als Schule genutzt wurde. Heute dient die alte Schule als evangelisches Gemeindehaus.
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