24. Ehemaliges Raiffeisen Lagerhaus Die Bevölkerung von Odernheim ist dieses Anwesen mit mehreren Ökonomiegebäuden, von denen einige zu Gusten des Dorfplatzes weichen mussten, noch bestens als „Lagerhaus“ bekannt. Eigentümer war die Raiffeisen Genossenschaft. Hier lieferten die Bauern, sogar aus der Umgebung, ihr Getreide ab. Neben einer Molkerei, wohin sie die Milch ihrer Kühe brachten, die man neben Butter und Käse einkaufen konnte, war auch im Herbst eine Sammelstelle für Trauben der Winzer eingerichtet. Dem Ursprung dieses Gebäudes ging eine Fleckenmühle (Mahlmühle) voraus. Um das Jahr 1700 wurde unmittelbar daneben eine Ölmühle errichtet. Die Anregung zur Erbauung gab wahrscheinlich der aus Graubünden ausgewanderte Maurermeister Martin Nadich. Vielleicht war er sogar der Erbauer der Ölmühle, erschien er doch als erster nachweisbarer Beständer der Ölmühle. Als Erbbeständer der Ölmühle erschienen dann Martin Nadich`s Söhne Georg und Heinrich. Beide saßen gemeinsam im Erbbestand und vererbten ihr Anrecht auf die Ölmühle an die Nachfahren. Der Sohn von Georg Nadich, Heinrich 1729-1795, ehelichte eine Maria Spengler aus Odernheim. Sie gebar ihm 1770 eine Tochter Anna Margarethe. Diese heiratete 1785 den Hufschmied Johann Abraham Schmidt. Durch seine Heirat kam Abraham Schmidt nach dem Tod des Schwiegervaters Heinrich Nadich in den Besitz er einen Hälfte der Ölmühle. So wurde der Grundstein der Ölmühle Schmidt gelegt. Abraham Schmidt war der Sohn des aus Meisenheim stammenden Gründers der Familie Schmidt aus Odernheim, die später die Ölmühlentradition, in der von ihm geschaffenen Ölfabrik Jh. Schmidt Söhne am Disibodenberg fortsetzte. Nachdem die Raiffeisen Genossenschaft das Gebäude nicht mehr benötigte, wurde es von der Gemeinde Odernheim erworben. Heute ist das Anwesen in Besitz der Firma Walter Jung, Internetservice. Odernheimer Gemeinschafts- Gefrieranlage Dank des technischen Fortschritts begannen die Nachbardörfer mit der Installation von Gefrier- anlagen. Auch in Odernheim kam der Wunsch nach einer Anlage auf. Im Jahre 1958 war es soweit und im ehemaligen Raiffeisengebäude fand man einen geeigneten Raum. Die Anlage mit 44 Gefrierfächern war ideal für das landwirtschaftlich geprägte Odernheim. Zusätzlich war noch ein Kühlraum angegliedert, der bei Vieh-Notschlachtungen von den Landwirten genutzt werden konnte. Der Ankaufspreis für eine Truhe betrug 500,00 DM. die jährliche Nutzungsgebühr 80,00 DM. Durch den Rückgang der Landwirtschaft und der Viehhalter, sowie die Anschaffung privater Kühltruhen ist die Rentabilität der Anlage zurückgegangen. Anfallende Strom und Reparaturkosten und nicht kostendeckende Beiträge machten die Anlage zusätzlich unrentabel. Zum 31. Januar 1997 beschlossen die Mitglieder die Anlage aufzugeben.
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